Beschreibung
Lukas Adolphi’s Handy wurde geklaut, die Polizei gab es ihm wieder. Es war voll mit Chats von seinem Dieb. Er hat daraus ein Buch gemacht.
“Das beste Buch des Jahres.”
Es ist Sonntagabend. Ich habe gerade 30 Euro bei der Sparkasse abgehoben. Als ich mein Fahrrad abschließe, passiert es. Plötzlich packt mich eine Hand im Nacken. Eine Stimme sagt: »Dein Geld!« Ich begreife nicht. Ich sehe auf. Vor mir stehen zwei Typen. Ich schätze, sie sind jünger als ich. Vielleicht 16, 17 Jahre alt. Der Typ, dessen Hand sich in meinen Nacken krallt, ist klein und stämmig. Sein Kompagnon ist etwas größer und schlaksig. Der Kleine wiederholt: »Dein Geld!« Jetzt dämmert es mir. Ich werde gerade überfallen. Mit fahrigen Händen hole ich mein Portmonee hervor. Ich händige dem Typen die 30 Euro aus, die ich -gerade abgehoben habe. Er schnappt sich mein Portmonee und durchsucht es. Anschließend gibt er es mir zurück. Dann: »Dein Handy!« Ich hole mein Handy hervor, ein altes Sony Ericsson K800i, und überreiche es dem Typen. Wortlos -drehen sich die beiden um und verschwinden durch eine kleine Gasse. Unsicher sehe ich ihnen nach. Ich bin -verwirrt. Was ist da gerade passiert? Auf wackeligen Beinen laufe ich den Boulevard hinab. Mein Fahrrad schiebe ich. Zuhause angekommen rufe ich die Polizei an. Einige Zeit später holt mich ein Streifenwagen ab. Die Polizisten nehmen mich mit aufs Revier und nehmen meine Aussage auf.
Einige Wochen später. Die Polizei hat mich vorgeladen. Sie haben zwei Jungs festgenommen, die im Rahmen ihrer Vernehmung auch den Überfall auf mich zugegeben -haben. Eine Polizistin legt mir zwei DIN-A4-Seiten mit -Dutzenden Porträtfotos vor. Ich soll die Jungs, die mich überfallen haben, identifizieren.
Es vergehen ein paar weitere Wochen. Ich bin als Zeuge vor Gericht geladen. Die beiden Jungs sitzen auf der Anklage-bank. Außer mir sind noch drei oder vier weitere Geschädigte als Zeugen geladen. Nacheinander schildern wir die Überfälle. Bevor sie erwischt wurden, waren die beiden äußerst aktiv. Mehrmals pro Woche haben sie Leute ausgeraubt. Als der Richter mich bittet, die Täter zu identifizieren, fühle ich eine Ohnmacht in mir aufsteigen. Es kostet mich viel Überwindung, den Tätern direkt ins Gesicht zu schauen und sie zu beschuldigen.
Es vergehen mehrere Monate. Ich weiß nicht, wie die Verhandlung ausgegangen ist. Sie zog sich über mehrere Tage und ich war nur am Eröffnungstag anwesend. Ich bekomme erneut Post von der Justiz. Das Handy, was mir von den Jungs geklaut wurde, liegt zur Abholung in der Asservatenkammer bereit. Als ich es einschalte, erlebe ich eine Überraschung. Der Typ, der mich damals überfallen hat, hat mein Telefon zwei Wochen lang benutzt. Alle gesendeten und empfangenen Nachrichten sind gespeichert.
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